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GPS und Geocaching| Software|Fugawi 3

Fugawi 3

Wer digitale Karten und die Funktionen eines GPS-Empfängers intensiv nutzten möchte, braucht eine leistungsfähige Software. Fugawi gehört zu den bekanntesten Vertretern in diesem Bereich. Zum Lieferumfang des rund 140 Euro teuren Programms für Windows gehören PDA-Fugawis für Palm Pilot und Pocket PC.

Der hier geschilderte Erfahrungsbericht basiert auf Fugawi 3 und der Variante für Pocket PC (hier mit Yakumo delta 300 GPS, ein geeigneter Palm Pilot steht z. Zt. leider nicht zur Verfügung) sowie der Sichtweise für Geocaching oder Wanderung.

Fugawi auf dem PC

Auf den ersten Blick gleicht Fugawi den Konkurrenten: Den Großteil des Bildschirms nimmt die Karte ein, oben eine Menüleiste und ringsherum eine Menge Icons. Das war's auch schon. Wenn man Fugawi auf dem PC startet, braucht man nicht zu erwarten, daß man an der letzten Arbeitsposition einfach weitermachen kann. Eine Karte wird immer - auf die gesamte Karte bezogen - mittig zentriert. Um sich viel Herumscrollen zu sparen, sollte man aus der Wegpunktliste einen im gewünschten Kartenausschnitt liegenden Wegpunkt anklicken, dann springt der Kartenausschnitt gnädigerweise an diese Stelle. Beim Maßstabswechsel das gleiche Spiel: Wechselt man von der Übersichtskarte in die topografische Karte, wird die aktuelle Position nicht übernommen.

Natürlich gibt es ein Werkzeug, um Wegpunkte per Mausklick in die Karte zu setzen – doch wenn er gesetzt ist, ist er gesetzt, unverrückbar. Will man aus mehreren Punkten nachträglich eine Route machen, ist es wohl einfacher, mit dem Routenwerkzeug neue Punkte darüber zu legen (die dann nichts mit den ursprünglichen Punkten zutun haben). Alles ist auf viele verschiedene Menüs und Dialogfenster verteilt: Landkarten, Wegpunkte, Routen, Tracks... Das macht das Arbeiten zäh und verschachtelt. Ärgerlich: Klickt man "Städte und Straßen suchen" (Funktionen|Straßensuche) mit einem leeren Suchfeld an, hängt sich Fugawi auf bzw. stürzt ab.

Fugawi 3 auf PC.

Fugawi 3 auf PC: Wegpunkte als rote Quadrate, ein Track als blaue Linie in einem Kartenausschnitt der Top 50. (Bild: Luhm.)

Punkten kann Fugawi dagegen, wenn digitale Karten eingelesen werden sollen: BSB/Maptech, Geogrid, DRG ChartTiff JPR, GMF Vektor, ECW sowie Wanderkarten können verarbeitet werden. Wenn das nicht ausreicht, kann man Karten selbst scannen und mit 3 Punkten kalibrieren. Sind Projektion und Bezugssystem nicht bekannt, kann Fugawi dies näherungsweise selbst berechnen.

Auch bei der Kommunikation mit GPS-Handgeräten (außer den bereits genannten PDAs) hat man über den Tellerrand geschaut. Daten können mit Garmin, Lowrance/Eagle, Magellan, MLR, Furuno, Silva/Brunton und Raymarine ausgetauscht werden. Darüber hinaus steht NMEA zur Verfügung.

Fugawi auf dem Pocket PC

Um die Kommunikation mit dem PDA in Gang zu bringen, ist wieder ein Ritt durch zahlreiche Menüs notwendig: Den PDA muß man unter Einstellungen|Optionen bekannt machen. Möchte man einen Kartenausschnitt auf den PDA übertragen, geht dies unter Bearbeiten|Auswahl zu PDA exportieren... (vorher muß aber ein Ausschnitt markiert werden). Und möchte man Wegpunkte und Routen bearbeiten, muß man zu Funktionen|PDA-Verwaltung wechseln (bitte nicht anklicken, wenn kein PDA angeschlossen ist, Fugawi meldet sich dann lange nicht zurück).

Auch in der Praxis läßt das Programm auf dem Pocket PC zu wünschen übrig: Verläßt man den Bereich eines geladenen Kartenausschnitts, schaltet Fugawi auf eine "Weltkarte" um. Erreicht man dagegen wieder einen Bereich, in dem eine genauere Karte vorliegt, passiert nichts: Man muß selbst daran denken und die Karte von Hand laden.

Fugawi 3 auf Pocket PC.

Positionsbestimmung mit Fugawi auf dem Pocket PC. (Bild: Luhm.)

Ärgerlich beim Geocaching: Wenn man bei einem Multicache neue Koordinaten oder gar eine Richtung mit Entfernung bekommt, ist die Suche zu Ende. Unterwegs kann man im PDA-Fugawi nur eine Art von neuen Wegpunkten anlegen: die aktuelle Position. Leider kann man auch mit edit nicht die Koordinaten entsprechend "korrigieren". Auch die Ermittlung eines Wegpunktes per Peilung und Entfernung (Projektion) ist nicht vorgesehen...

Vergeblich ist die Mühe, wenn man den Wegpunkten in der Desktop-Applikation Symbole zuordnet: Hat man jedem Wegpunkt zeitaufwendig ein Symbol verpaßt (z. B. eine Geocaching-Schatzkiste), gibt's nach dem Überspielen auf den PDA trotzdem nur rote Quadrate. Vergeblich auch die Mühe, Wegpunkte auf dem PC in verschiedenen Ordnern zu sortieren: Auf dem PDA landen sie alle in einer Kiste. Und wenn man die Daten einer Wanderung zurück überspielen möchte, muß man sie von Hand auswählen, will man nicht sämtliche Punkte in allen Ordnern wiederfinden.

Fazit

Bei einer rund 140 Euro teuren Software darf man schon mal kritischer hinsehen. Im Vergleich zu anderer Software kann Fugawi im Bereich der digitalen Kartenformate und der ansteuerbaren GPS-Empfänger punkten, wo es sehr viele unterschiedliche Typen sowie Selbstgescanntes einbinden kann. Die Bedienung ist allerdings in weiten Bereichen umständlich, wichtige Funktionen fehlen. Abstürze bei Fehlbedienung kratzen am Bild... Für Wanderer ist Fugawi bedingt zu empfehlen, z. B. zum Erstellen eines Höhenprofils. Von der Route abweichen sollte man nur im Rahmen des geladenen Kartenausschnitts oder wenn man zusätzlich Karte & Kompaß zur Hand hat (empfehlenswert ist dann das Buch Orientierung mit Karte, Kompaß, GPS von Wolfgang Linke). Für Geocacher ist die Kartenanzeige vor allem in Verbindung mit einer topografischen Karte hilfreich, aber die bei Multicaches oft notwendige Projektion fehlt. Die als Bonus mitgelieferte Straßenkarte für Europa (Tele Atlas) kann als Übersichtskarte genutzt werden, ist bei Autofahrten aber nicht routingfähig. Da das Handbuch nur die Menüpunkte "erklärt", wird die Gelegenheit verpaßt, die Stärken des Programms herauszuarbeiten oder Workarounds für Schwachpunkte anzubieten. Insgesamt macht Fugawi 3 einen eher "durchwachsenen" Eindruck. (Thorsten Luhm)

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