GPS und Geocaching| Landkarten|Qualitäten
Was macht eine gute Landkarte aus? Es gibt nicht die eine richtige, gute Landkarte, sondern immer nur die für diesen Zweck am besten geeignete.
Ähnlich wie bei Grafikprogrammen kann man Vektorkarten und Rasterdatenkarten unterscheiden. Dementsprechend kann man Vektorkarten ohne Qualitätseinbußen skalieren: Egal ob groß oder klein, es entstehen keine Pixeltreppen (von der Bildschirmauflösung einmal abgesehen). Beim Zoomen erscheinen bzw. verschwinden Details, zusätzliche Informationen können eingeblendet werden. In der Regel sind Straßenkarten so ausgeführt, da diese Technik Grundlage für die automatische Routenberechnung in Navigationssystemen ist. Das Erscheinungsbild gleicht Stadtplan oder Autoatlas. Außerhalb des Straßennetzes sind die Angaben allerdings mager: Unbefahrbare Wege fehlen ebenso wie Vegetation oder Höhenangaben. Bekannte Vertreter sind beispielsweise der Marco Polo Reiseplaner oder die Navigationssoftware Tomtom.
Rasterdatenkarten kann man sich wie ein gescanntes Foto vorstellen: Die Karte als solche erkennt nur das menschliche Auge, für den Computer handelt es sich nur um eine Sammlung von Bildpunkten. Routing wie bei der Autonavigation ist nicht möglich. Die bei Geocachern beliebten topografischen Karten sind sehr detailliert: Häusern sind einzeln ebenso wie viele Wege verzeichnet, aber auch Bäume, Gewässer oder Denkmale. Wird die Karte über den original Maßstab hinaus vergrößert, entstehen die bekannten Klötzchen. Durch Geokodierung können GPS-Empfänger die Position anzeigen, mit Hilfe von selbst eingetragenen Wegpunkten und Routen kann man von A nach B navigieren. Das Erscheinungsbild ist dann praktisch identisch mit dem gedruckter topografischer Karten. Bekannte Vertreter sind Top 50 (1 : 50.000) der Landesvermessung sowie Magic Maps, die auf den topografischen Karten 1 : 25.000 basieren.
Sonderfall: Obwohl die topografischen Karten aus den o. g. Paketen typischerweise als Rasterdaten vorliegen, sind die speziellen topografischen Karten von Garmin und Magellan als Vektorkarten ausgeführt. So schaffen sie den Balanceakt zwischen Darstellungsqualität auf kleinen Displays (mit dem Ein- und Ausblenden von Details) und Speicherplatz.
Wie die vorhergehende Erläuterung bereits angedeutet hat, gibt die technische Aufbereitung der Landkarte bis zu einem gewissen Grad auch das Einsatzgebiet vor: Wer als Autofahrer von A nach B möchte, benötigt Material, das a) möglichst genau das Straßennetz wiedergibt sowie b) möglichst eine automatische Routenberechnung erlaubt. Empfehlenswert ist es, sich dabei auf populäre Systeme zu konzentrieren, damit das Kartenmaterial preiswert und aktuell erhältlich ist. Stadtplan oder Autoatlas sind für Geocacher nur innerhalb von Städten zu gebrauchen, außerhalb ist viel Erfahrung notwendig. Hauptschwierigkeit dürfte dabei sein, die in Breitengrad und Längengrad angegebenen Koordinaten der Geocache-Beschreibung in eine Autonavigation einzugeben, die in der Regel nur Straßennamen zuläßt. Manchmal ist irgendwo so eine Funktion versteckt, manchmal benötigt man Zusatzsoftware, die Geocaches als POI (Point of Interest, Sehenswürdigkeit) der Software unterjubelt. Auch für Wanderungen und Radtouren sind solche Karten nur bedingt zu gebrauchen.
Geocacher benötigen oft beides: Die Autokarte, um in die Suchregion vorzudringen und topografische Karten, um den Geocache suchen zu können. Topografische Karten verzeichnen zwar auch alle Straßen, bis auf Autobahnen und Bundesstraßen sind sie jedoch meist nicht beschriftet, was eine Orientierung in einer unbekannten Stadt erschwert (vor allem im fahrenden Auto).
Im Bürocomputer oder besonders leistungsfähigen Handgeräten kann man beide Kartenarten parallel verwenden, indem man umschaltet oder sie jeweils durchscheinen läßt.
Zwar basieren prinzipiell alle Landkarten auf den selben Daten (meist staatlicher) Vermessungsämter, doch in der Praxis entstehen daraus viele Varianten. Neben der grundlegenden technischen Aufbereitung (Verktor- oder Rasterdaten) und der inhaltlichen Ausrichtung (Autofahrer oder Geocacher), kocht jeder Anbieter sein eigenes Süppchen: Teuer gekaufte digitale Karten lassen sich in der Regel nicht zwischen einzelnen Programmen oder verschiedenen Geräteherstellern austauschen. Es empfiehlt sich daher, sich genau über den Einsatzzweck Gedanken zu machen und Kartenmaterial hinsichtlich Kosten und Aktualität zu überprüfen.
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